Oerlinghausen 2001 ein Erfolg

Im Langhaus

Wie schon die Jahre zuvor, zog es auch diesmal viele Freunde der Wikingergeschichte nach Oerlinghausen. Umgeben von einer eisenzeitlichen Wallanlagenrekonstruktion findet man in Oerlinghausen eine sächsische Siedlung des frühen Mittelalters (8. Jh. v.Z.) vor. Langhaus und Wohnhäuser sind zu nennen.
Betritt man das Archäologische Freilichtmuseum, trifft man als erstes auf ein germanisches Schmiedegehöft, wo man einem Schmied über die Schulter schauen kann. Selbst Handanlegen ist erwünscht.

Holzschnitzer aus Litauen

Zu nennen gäbe es viele Dinge: neben dem Einkornacker, auf dem einfaches Getreide, Linsen, Erbsen und Mohn angebaut werden, ein Teich mit Binsen, Reet und Kopfweiden. Das Totenhaus und ein Brunnen aus der Bronzezeit (2000 - 750 v.Z.) sind ebenso beeindruckend wie die Tierarten, neben Ziegen vor allem die Rückzüchtung mittelalterlicher Schweine. Grubenmeiler zur Eisenverhüttung sowie Rennofen zur Eisengewinnung beeindrucken nicht nur den Fachmann. Ein eigenes Backhaus, Webhaus, Töpferei geben einen Einblick in das Handwerkerleben. Wie all die Jahre zuvor waren auch diesmal viele Handwerker der Wikingergeschichte aus verschiedenen Ländern Europas gekommen. Händler und Handwerker boten eine bunte Vielfalt, ob aus Schweden, Dänemark, Litauen oder England. Geboten wurde alles, alles was ein Wikingerherz höher schlagen läßt. Ob Waffen, Schmuck, Kleidung oder Dinge des alltäglichen Lebens, alles fand man vor. Eine kleine Werkstatt eigens für Kinder war vorhanden. Die Kleinen traten den Beweis an, daß auch sie der Schmiedekunst mächtig sind. Ein eigenes Armband oder ein Thorshammer erfüllte sie mit Stolz.
Trat der Hunger zutage, gab es zu erschwinglichen Preisen deftiges Wikingeressen in Form von Hirsebrei mit allerlei Gemüse, Kräuterquark auf Fladenbrot oder aus dem Räucherofen Forelle. Natürlich alles aus eigenem Anbau und auf offenem Feuer. Hat sehr gut geschmeckt! Wer dies nicht mochte, dem standen die übliche Bratwurst usw. zur Verfügung. Bei Getränken sah dies ebenso aus. Wer den köstlichen Met nicht mochte, für den gab es Bier sowie Fanta. Erwähnenswert der köstliche Met der "Astragard Wikinger" aus Herten. Leider fielen dem sehr schlechten Wetter (Dauerregen) die historische Modenschau sowie auch die Schaukämpfe zum Opfer. Entschädigt wurde man durch den Besuch im Langhaus. Bei einem gemütlichen Für- und Miteinander am wärmenden Feuer kam man schnell ins Gespräch mit den Handwerkern und auch den einfachen Besuchern. Fachsimpeln über die Hornschnitzerei oder auch den Anbau von heilenden Kräutern bis hin zum Bau von Drachenschiffen oder der Schaukampftechnik.
Alles in allem ist Oerlinghausen immer eine Reise wert. Auch bei schlechtem Wetter oder gerade dann. Es hat riesigen Spaß gemacht.

Danke und Heil Oerlinghausen! Hagen S.

Wikinger
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