Raddusch - Wiedereröffnung nach 1000 Jahren

Modell der Burganlage

Im Sommer 2001 feierte die wiederaufgebaute heidnische Burg Raddusch zwischen Lübbenau und Vetschau, 10 Minuten vom heutigen gleichnamigen Dorf entfernt Richtfest. 5,5 Millionen Mark wurden seit Baubeginn 1999 in das Projekt am Rande des stillgelegten Tagebaues Seese-Ost investiert. Der 50 m im Durchmesser umfassende Innenraum (1200 qm) des 8 m hohen kreisförmigen Walles soll von 2002 an als multimediales Museum mit Schwerpunkt auf dem Stamm der Lusizi genutzt werden. Ein Rundgang durch die Ur- und Frühgeschichte der Lausitz, beginnend mit der letzten Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren bis zum Ausgang des Mittelalters um 1500, soll im Wallinneren präsentiert werden. Im Rahmen der sogenannten Braunkohlenarchäologie wurden durch den rigorosen Abbau viele Exponate und dabei auch die ursprüngliche Burg Raddusch von 1984 bis 1990 ausgegraben. Ihr Standort blieb durch den Abbaustopp etwa 300 m vor der Ausgrabungsstätte sogar erhalten, während im Abbaubereich eine neue Landschaft um den künstlichen, 2004 gefluteten Bischdorfer See entsteht.

Burgwall

Die Eichenstämme wurden in heidnischer Zeit rostartig übereinander geschichtet und verzahnt, die Zwischenräume dann mit Erde, Sand und Lehm verfüllt. Leider ist nur das Äußere originalgetreu, im Inneren ersetzt eine Stahlbetonconstruction den Holz-Erde-Wall aus massiven Eichenstämmen. Die Siedlung lag außerhalb des Walles, die Gefahren der Missionierungszeit zwangen die Menschen jedoch zu ihrem Schutz zum verstärkten Burgenbau am Übergang vom Spreewald zur heutigen Niederlausitz. Schon während der Bauzeit besuchen 200 bis 300 Neugierige die Burg an den Wochenenden.

Anfahrt über die A 15 (Berlin-Cottbus), Abfahrt Boblitz, dann auf der B 115 Richtung Vetschau, am Ortseingang Raddusch rechts ab (Ausschilderung).

Burgbau

Bahnstrecke Berlin (Ostbhf): Cottbus alle 2 Stunden bis Raddusch, vom Bhf wenige Minuten zu Fuß/Rad.

Führungen über Spreewald-Tourismuscentrale: 035433 - 72299, www.slawenburg-raddusch.de

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